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©Dr.Fritsch
Wurzelnahe Düngung
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Effiziente Nährstoffversorgung
. Besonders Reihenkulturen (solche, die im Vergleich zu Getreide mit weiteren Reihenabständen gesät oder gepflanzt werden) können durch eine wurzelnahe Reihen- oder Banddüngung eine höhere Nährstoffeffizienz aufweisen. Seit langem bekannt ist die Unterfußdüngung zu Mais, z.B. mit Diammonphosphat. Dabei nutzt man das Attraktionsvermögen des Ammoniums für die Wurzeln und erreicht eine hohe Phosphorausnutzung, da bei Mais die P-Aufnahme insbesondere bei kühler Witterung ein begrenzender Faktor ist. Das sogenannte CULTAN-Verfahren (controlled uptake long term ammonium nutrition, zu deutsch: kontrollierte Langzeit- Ammoniumernährung) nutzt ebenfalls die Attraktionswirkung des Ammoniums durch ammoniumbetonte Düngung. Die Aufnahme des Stickstoffs aus einem band- oder punktförmigen Depot in Form von Ammonium anstatt in Nitratform verändert den Phytohormonhaushalt der Pflanze, umgeht den Energiebedarf für die Nitratreduktion im pflanzlichen Stoffwechsel und vermeidet die Nitratauswaschung. Die ammoniumbetonte Ernährung setzt einen bestimmten Anteil von Tonmineralen im Boden voraus, der auf den meisten Böden (ausgenommen reine Sande) gegeben ist. Die Auswahl geeigneter N-Formen ist nicht unproblematisch. Wird nämlich ausschließlich Ammoniumsulfat als Düngemittel verwendet, besteht ein Schwefelüberschuss, der zur Sulfatauswaschung führen kann. Harnstoffanteile in einem solchen Depot können ebenfalls mit dem Sickerwasser verlagert oder ausgewaschen werden. Das CULTAN-Verfahren wird zu Getreide und Reihenkulturen mit jeweils spezieller Technik angeboten. Gerade bei Getreide ist der Düngungszeitpunkt entscheidend, er sollte erst zu Beginn des Schossens liegen, wenn die Pflanzen bereits einen schwachen N-Mangel zeigen. Sofern innerhalb der Fruchtfolge nur eine Kultur, z.B. die Kartoffel, mit Ammoniumsulfat im Band gedüngt wird, kann das Problem der Sulfatauswaschung vernachlässigt werden. Bezüglich des Platzierungseffektes ist in Kulturen mit den geringsten Pflanzendichten (Kartoffeln: 4-5 Pfl./m², Mais: 8-10 Pfl./m²) der größte positive Einfluss zu erwarten. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der physiologische Effekt, der neben Pflanzenentwicklung auch den Stickstoffhaushalt in der Kartoffelpflanze und im Boden beeinflusst. Die Zielsetzung der Anwendung platzierter wurzelnaher Ammoniumdüngung darf in Kartoffeln nicht in der Steigerung von Knollenertrag und -qualität bei identischer N-Menge sein. Umsetzbar und erfolgversprechend erscheint das Erzielen mindestens identischer Ertragshöhe und Knollenqualität bei reduzierter (-25 %) N-Düngung, woraus die Effizienzsteigerung des Verfahrens sowie der Nutzen für den Wasserschutz resultieren. Die beiden positiven Einflüsse wirken gleichzeitig und gemeinsam, sie sind nicht zu trennen. Flüssige N-Düngung in die Kartoffeldämme (Foto: Werner Beck) In jüngster Zeit ist in Kombination mit der Streifenbodenbearbeitung, dem sog. Strip Till, die Unterfußdüngung von Gülle oder Flüssig-Gärresten bei Silomais getestet worden. Sofern die verfügbare Technik eine Saat direkt bzw. ca. 7 cm über dem zuvor abgelegten Gülleband zulässt, und das Gülleband mit Boden gut abgedeckt werden kann, scheint das Verfahren auf leichteren Böden gut zu funktionieren. Ein Zusatz von Nitrifikationshemmstoffen ist jedoch sinnvoll. Auf schwereren Böden ist oftmals die Abdeckung des Güllebands ein Problem. Ein solches Gülleband kann sogar zwischen jeder zweiten Maisreihe, auch noch nach der Saat abgelegt werden, sofern der Boden ausreichend feucht und gut durchwurzelbar ist. Bei nicht zu hohen Niederschlägen kann auf Nitrifikationshemmstoffe verzichtet werden. Durch diese Banddüngungsverfahren wird die gasförmige Ammoniakfreisetzung aus Gülle oder Gärresten verhindert und die N-Effizienz erhöht, d.h. die mineralische Ergänzungsdüngung kann deutlich reduziert werden. Neben der N- wird auch die P-Ausnutzung aus der Gülle verbessert. Fachliche Informationen zur Düngung, auch zur Einhaltung der Düngeverordnung, finden Sie hier
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